Ein Naturnetz schafft Mehrwert in der Region


Ein Naturnetz schafft nachweislich eine grossen ökologischen aber auch finanziellen Beitrag für die Region. Ein hervorragendes und viel genanntes Beispiel ist das seit Jahrzehnten etablierte Naturnetz Pfannenstiel.

Sinn und Zweck


Das Naturnetz Zürcher Oberland soll die laufenden regionalen und kommunalen Bestrebungen für Biodiversität, Landschaftsqualität und Klimaanpassung bündeln und aus heutiger Sicht folgende Zwecke erfüllen.

Für Natur & Landschaft
  • Wertvolle Lebensräume und Landschaften im Zürcher Oberland sichern, fördern und miteinander vernetzen (ökologische Infrastruktur)
  • Den Zustand der Biodiversität in der Region verbessern: Die Vielfalt der Lebensräume, der Arten, der genetischen Eigenschaften der Arten und deren Interaktionen soll erhalten und gefördert werden.
  • Landschaftlich attraktive Erholungsräume in der Region fördern und Zielkonflikte zwischen Erholungsnutzung und Naturschutz vermeiden.
  • Passende Strategien zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel finden und Massnahmen in der Siedlung sowie der Land- und Forstwirtschaft treffen.

Für politische Gemeinden
  • Unterstützung, Beratung und Begleitung bei der Umsetzung von nationalen, kantonalen und regionalen Strategien auf kommunaler Ebene sowie Unterstützung bei der Umsetzung von kommunalen Planungen.
  • Unterstützung bei der Beschaffung von Geldmitteln, die von Bund, Kanton und Stiftungen für regionale / kommunale Projekte und Aktivitäten bereitgestellt werden.
  • Synergien durch überkommunale Planung und Umsetzung nutzen und somit Effizienz gegenüber der rein kommunalen Vorgehensweise steigern.
  • Stärkung der Stakeholder auf kommunaler und regionaler Ebene, z.B. gegenüber Kanton

Für diverse weitere Akteure
  • Sensibilisierung für die Themen Biodiversität, Landschaftsqualität und Klimaanpassung. Verschiedene Interessengruppen untereinander vernetzen und bei der Entwicklung und Umsetzung des NZO aktiv einbeziehen.
  • Koordination und Bündelung von bestehenden lokalen und regionalen Projekten sowie Aktivitäten und dadurch effizientere Umsetzung und Erreichung gemeinsamer Ziele.
  • Der Bevölkerung Wissen zu Natur & Landschaft vermitteln.
  • Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit (z. B. durch eine Plattform für Projekte, gute Beispiele, Aktivitäten etc. im Zürcher Oberland). Dadurch erhöhte Visibilität und Positionierung im Bereich Nachhaltigkeit.

Mehrwert


Folgende Mehrwerte zeigen auf, was das NZO über die alleinige Erfüllung der Zwecke hinaus leisten kann:
  • Gemeinden sind gemeinsam effizienter: Die Wirkung von Aktivitäten auf Gemeindeebene wird durch eine regionale Zusammenarbeit deutlich verstärkt, indem der Aufwand von politischen Gemeinden, aber auch von privaten Interessensgruppen verringert wird.
  • Doppelspurigkeiten werden vermieden und Synergien genutzt.
  • Zugang zu finanziellen Mitteln wird vereinfacht: Durch die regionale Zusammenarbeit werden weitere finanzielle Mittel von Bund, Kanton, Stiftungen/Fonds und weitere Geldgeber zugänglich.
  • Ökologische Infrastruktur überbrückt Grenzen: Die Natur kennt keine Grenzen. Oft liegt zentral im Gemeindegebiet eine dichte Siedlung und peripher die weniger besiedelte Landschaft. Dies bedeutet, dass die politischen Grenzlinien in der Regel Naturräume zerschneiden. Um die Natur in den verschiedenen Naturräumen optimal zu fördern, ist ein gemeinde- und organisationsübergreifendes Arbeiten unabdingbar.
  • Alle Interessengruppen können profitieren: Durch die aktive Beteiligung im Naturnetz bringen die verschiedenen Akteure ihre Eigeninteressen und Bedürfnisse ein. Gemeinsame Weiterbildungen und Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren können zu einer besseren Verständigung und neuen Lösungswegen führen.
  • Know-how wird geteilt und vergrössert: Eine regionale Koordination ermöglicht das Bereitstellen von Informationen und Tools bzw. die Ver-mittlung von Fachwissen unter den Gemeinden. Erfahrungen und Wissen können über Legislaturen hinweg erhalten und geteilt werden.
  • Standortattraktivität steigt: Natur- und Erholungswerte sind für Einwohner*innen und Arbeitnehmende ein zentrales Anliegen. Durch die Förderung von naturnahen Grünflächen in- und ausserhalb von Siedlungen sowie Anpassungen an den Klimawandel wird der menschliche Lebensraum attraktiver.
  • Stärkere Identifizierung mit Region: Meetings, Workshops und Veranstaltungen bringen die verschiedenen Akteure zusammen und er-möglichen, beschleunigen und schaffen zukunftsorientierte Projekte, Kooperationen etc. Die Re-gion profitiert von der Innovationskraft sowie den identitätsstiftenden Aktivitäten.
  • Wertschöpfung durch Biodiversitäts-Produkte: Die Inwertsetzung von ökologischen Massnahmen kann durch die regionale Vermarktung von innovativen Produkten erfolgen. Auf vernässten Wiesen und Weiden lässt sich z.B. Büffelmozzarella produzieren oder ihre Biomasse zu Strom oder Kompost verarbeiten.

Konkrete Projektbeispiele  


Folgende Beispiele sollen eine Vorstellung geben, welche Projekte oder Aufgaben für ein Naturnetz prädestiniert sind. 
Der Profit in der regionalen Zusammenarbeit kann in organisatorischer, struktureller oder inhaltlicher Form liegen.
  • Organisation der  "Regionalen Biodiversität und Landschaftsqualität", die voraussichtlich ab 2027 die heute meist kommunal verwalteten Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsprojekte ablösen wird. 
  • Umsetzung von Wildtierkorridoren
  • Umsetzung der ökologischen Infrastruktur
  • Neophytenmanagement
  • Revitalisierung von Gewässern 
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